Jeden Nachmittag traf ich einen älteren Mann.
Er ging mit seinem wunderschönen, grossen, schwarzen Hund spazieren.
So nach und nach freundete ich mich mit den beiden an und wir gingen gemeinsam, jeden Tag.
Ich war damals 11 Jahre alt.
Eines Tages kamen beide nicht mehr und ich wurde immer unruhiger.
Also, beschloss ich einfach bei den Leuten zu klingeln.
Seine Frau machte mir weinend die Tür auf.
Sie kam mir so unendlich alt vor.
Ihr Mann hatte ihr von mir erzählt darum bat sie mich zu sich rein.
Sie sagte ihr Mann wäre plötzlich gestorben und sein Hund will nicht mehr fressen.
Sie könne auch nicht mit ihm spazieren gehen.
Auch sie war krank und der Tot ihres Mannes hatte ihr allen Mut genommen.
Der Hund kannte mich ja nun schon gut und so durfte ich mit ihm spazieren gehen. Er lebte wieder auf.
So wurde er mein Begleiter, was ich auch anstellte, der Hund war dabei.
Selbst auf die Stadtmauer ist er mit mir geklettert.
Jeden Nachmittag haben die Zwei schon auf mich gewartet.
Das war so eine schöne Zeit.
Auch bei der Frau sass ich immer noch etwas.
Sie erzählte oft über ihr Leben.
Vieles verstand ich erst später.
Sie sagte, wenn sie stirbt wäre ihr Hund gut versorgt.
Weil ihr Mann diesen Hund so sehr geliebt hat ist ihr das sehr wichtig.
Ihrer Schwester hätte ihr versprochen sich gut um den Hund zu kümmern.
Doch das schien mir ja alles so unendlich weit weg...
Pünktlich wie immer traf ich eines Nachmittags bei ihr ein, um wie jeden Tag den Hund zu holen.
Fremde machten mir die Tür auf und sagten ich müsse mich nun von dem Hund verabschieden.
Sie stritten sich um Geld, Schmuck, Vasen und Schränke, jeder wollte das Beste.
Sie war eine feine alte Frau gewesen, die viele schöne alte Sachen hatte.
Ich sass bei dem Hund auf dem Boden und hörte staunend zu.
Dann sagten sie es.
Keiner wollte den Hund, sie geben ihn in ein Tiereim.
Und ihr Versprechen???
Ich rannte nach Hause und habe gebettelt ob ich nicht den Hund haben darf ...
Mein Vater mochte den Hund, meine Mutter sagte NEIN.
Der Abschied brach mir fast das Herz, er war doch mein Freund, fast schon wie mein Hund.
Als ich zurück kam war die Tür verschlossen.
Ich habe ihn nie wieder gesehen.
Damals hatte ich diesen Traum zum ersten mal.
Ich habe ein sehr grosses, altes Haus
und viel Land.
Alle die Angst um ihre Tiere haben, nicht wissen was aus ihnen werden soll,
bringen ihre Tiere zu mir.
Jedes Tier kann sich im Haus und Grundstück frei bewegen.
Kein Tier muss im Zwinger leben.
Bei mir ist ihr zu Hause, wenn ihr geliebter Mensch gehen muss.
Niemand darf sie betrügen, ihnen was wegnehmen.
Sie hungern lassen oder schlagen.
Sie brauchen Liebe, gutes Fressen und einen Tierarzt.
Tja und da ist da leider auch noch die Steuer...
Darum muss auch Geld für sehr viele Tiere da sein.
Ich kann einigen Tieren helfen aber
für sehr viele Tiere ist weder das Haus
noch das Grundstück gross genug
So träume ich immer noch.
Viele Jahre später dachte ich auch an die Frau.
Wie sehr hatte man die arme Frau getäuscht.
Wie vielen Tieren und Menschen wird es noch so ergehen.
Werden eines Tages meine Kinder auch so herzlos sein ?
Wohnung zu klein...
Keine Zeit...
Ab ins Tierheim ?